Massentest-Chaos: Hat die Bundesregierung hier zu „Kurz“ gedacht?

Nach den an allen Ecken und Enden reparaturbedürftigen Corona-Verordnungen und den atemberaubend schlecht umgesetzten Hilfen für die gebeutelten Unternehmen reißt auch mit den Massentests die Serie an Fehlschlägen der Bundesregierung nicht ab. Angefangen hat es mit der völlig fehlerbehafteten Anmeldeplattform, von der sich beispielsweise Linz schon ziemlich bald verabschiedet hat. Nun zeigt sich, dass ein großer Teil der Tests falsch positiv ausfällt.

In Tirol sind das nach offiziellen Angaben rund ein Drittel, in Wien sogar mehr als die Hälfte. Aus Oberösterreich gibt es noch keine Daten. Ganz allgemein kristallisiert sich jedoch heraus, dass nur 0,2 bis 0,3 Prozent der getesteten Personen letztendlich positiv sind. 50 Millionen Euro soll allein die Organisation der Tests gekostet haben. Die Bewerbung und andere Posten sind da aber nicht eingerechnet. Was für ein katastrophales Kosten-Nutzen-Verhältnis! Und das, obwohl zahlreiche Experten exakt davor gewarnt haben.

Hat die Bundesregierung hier also zu kurz gedacht? Aus Sicht des Steuerzahlers ja. Ebenso, wenn es einem tatsächlich um die Bekämpfung der Pandemie geht. Die Massentestungen sind in ihrer aktuellen Form lediglich eine PR-Beruhigungspille – nur halt sündhaft teuer und mitnichten auch nur ansatzweise zur Pandemiebewältigung geeignet. Die Menschen, die Tag für Tag, Jahr für Jahr arbeiten gehen und diesen Regierungspfusch bezahlen müssen, haben aber mehr verdient als diese PR-Maßnahmen. Immerhin geht es hier um Schicksale. Es sei nur an die anhaltend hohen Arbeitslosenzahlen erinnert. In so ernsten Angelegenheiten kann man doch erwarten, dass die Regierung strategisch und konsequent ans Werk geht. Immerhin steht hier für jeden Einzelnen viel auf dem Spiel.