Klubobmann Mahr: Anstieg der Jugendkriminalität muss Politik wachrütteln

OÖ: Anstieg der Jugendkriminalität im Jahr 2019 auf 5.856 Delikte (+ 22,5 Prozent im Vorjahresvergleich) – FPÖ fordert Schulterschluss auf allen Ebenen und „ausgeklügeltes Konzept im oberen Bereich der Unmündigkeit“

„Der Anstieg der Jugendkriminalität ist ein deutliches Signal an die Politik. Hier muss dringend etwas unternommen werden. Es darf nicht länger verschlafen werden, dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken“, sagt Klubobmann Herwig Mahr zu den heute bekanntgewordenen Zahlen zur Jugendkriminalität in Oberösterreich in den Jahren 2017 bis 2019 aus einer aktuellen schriftlichen FPÖ-Anfrage an Innenminister Nehammer.

Im Jahr 2019 stieg die Anzahl der Delikte jugendlicher Tatverdächtiger in Oberösterreich auf 5.856 (+ 22,5 Prozent im Vorjahresvergleich; 2017: 4.917, 2018: 4.780). Prozentuell am stärksten gewachsen sind sie in der Altersgruppe zwischen zehn bis vierzehn Jahren auf 1.037 Delikte (+ 57 Prozent im Vorjahresvergleich; 2017: 675, 2018: 661).

„Die Anzahl jugendlicher Straftäter steigt immer weiter. Während im Jahr 2018 ein kurzes Absinken zu verzeichnen ist, sieht es im Jahr 2019 umso besorgniserregender aus“, analysiert Mahr das Zahlenwerk und fordert „ein ausgeklügeltes Konzept gegen die steigende Jugendkriminalität vor allem im oberen Bereich der Unmündigkeit“.

„Insbesondere die Gewaltbereitschaft nimmt zu“, weist Mahr auf den Anstieg der Körperverletzungen hin. 2019 gab es insgesamt 789 Delikte, 2017 waren es noch 596 – ein Anstieg um rund 32 Prozent („Körperverletzung“ und „Schwere Körperverletzung“). „Hier zeichnet sich vor allem bei den Jugendlichen von zehn bis vierzehn Jahren ein Problem ab“, spricht Mahr von einer „ernstzunehmenden Problematik“. „Die von dieser Altersgruppe verübten Körperverletzungen stiegen um 72 auf 154 Prozent (2017:134, 2018:141, 2019: 206).“

„Hier geht es nicht um kleinere Meinungsverschiedenheiten unter Freunden“, verdeutlicht Mahr den Ernst der Lage, denn die würden in diesem Ausmaß nicht zur Anzeige gebracht werden, „sondern um echte Kriminalität.“

„Bei Raub und Diebstahl zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Auch hier steigt die Anzahl der Delikte erheblich“, sagt Mahr und fordert abschließend: „Zwar ist der Zentralraum besonders betroffen, diese Entwicklung breitet sich jedoch in unserem gesamten Land aus. Darum erwarte ich mir einen Schulterschluss auf allen Ebenen. Allen voran sehe ich Justizministerin Zadic in der Pflicht, dieser wachsenden Problematik entgegenzuwirken.“