LAbg. Nerat: Blackout als reale Gefahr ernst nehmen

FPÖ: Landtag beschließt einstimmig Resolution an Bund für bessere Maßnahmen zur Verhinderung eines großflächigen Ausfalls der Stromversorgung (Blackout)

„Diesmal hatten wir noch Glück. Am 8. Jänner 2021 ist Europa ganz knapp an einem Blackout vorbeigeschrammt, es war aber knapper als viele denken“, sagt der freiheitliche Sicherheitssprecher und erster Vizepräsident des Oö. Zivilschutzverbandes LAbg. Alexander Nerat in der heutigen Landtagssitzung zum FPÖ/ÖVP-Antrag betreffend Maßnahmen zur Verhinderung eines großflächigen Ausfalls der Stromversorgung (Blackout). „Wir müssen die Gefahr ernst nehmen und uns noch besser vorbereiten.“

Als Blackouts werden überregionale, längerfristige Stromausfälle bezeichnet. Die Stromversorgung kann durch natürliche Einwirkungen oder durch menschliches Handeln, sowohl unbeabsichtigt (Wartungsarbeiten, Schaltfehler, Grabungsarbeiten etc.) als auch beabsichtigt (Terror- oder Cyberangriffe) Schaden nehmen und ausfallen. Wenn dieses Krisenszenario eintreten sollte, könnte es mehrere Tage dauern, bis unser Stromnetz wieder hochgefahren werden kann.

„Die Frage ist nicht, ob ein Blackout kommen wird, sondern nur wann. Laut jüngsten Bundesheereinschätzungen ist binnen der nächsten 5 Jahre zu 100 Prozent mit einem Blackout zu rechnen“, so Nerat, der auch durch den Oö. Zivilschutzverband regelmäßig im Austausch mit allen Sicherheitsbehörden und dem Sicherheitslandesrat Wolfgang Klinger (FPÖ) steht. „Unter anderem steigt die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts auch wegen dem zunehmenden Einsatz und der zentralen Bedeutung der elektrischen Energie in allen Lebensbereichen.“

„Unser Leben ist vielmehr vom Saft aus der Steckdose abhängig, als viele vermuten würden“, warnt LAbg. Nerat und nennt Beispiele, was im Blackoutnotfall passieren könnte. „Ohne Strom würden auch keine Gasheizungen, keine Wasserver- und Abwasserentsorgung, keine Ampelsysteme, keine Tankstellen, keine elektronischen Zutrittssysteme und natürlich keine elektronische Kommunikation mehr funktionieren.  Für Krankenhäuser würde es spätestens nach 72 Stunden eng werden, wobei aufgrund von Daten einer jüngeren Bundesheer Blackout-Übung eine Ausfallhäufigkeit bei vielen Aggregaten schon nach 11 Stunden eintreten könnte.“

„Insbesondere der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energieträger stellt die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit vor große Herausforderungen“, fordert Nerat bei der Systemumstellung von klassischen Kraftwerken hin zu erneuerbare Energielieferanten den Ausbau tauglicher Backupsysteme. „Um Schwankungen auch künftig ausgleichen zu können, sind der Ausbau von Pumpspeicher- und der weitere Einsatz von bestehenden Gaskraftwerken erforderlich. Für eine umfassende Notfallplanung ist darüber hinaus der Ausbau von Kasernen zu sogenannten Sicherheitsinseln notwendig.“