KO Mahr: 8.245 Schülern in OÖ fehlen Deutschkenntnisse, um Unterricht zu folgen

Schüler mit nicht-deutscher Muttersprache in Oberösterreich erneut angestiegen – Forderung: „Zweites verpflichtendes Kindergartenjahr bei mangelnden Deutschkenntnissen“

„Die Gesamtschülerzahl im Schuljahr 2022/2023 ist seit langem wieder spürbar gewachsen und zurück auf das Niveau von 2009 angestiegen (SJ* 2009/10: 111.690; SJ 2022/23: 111.241). Erschreckend daran ist allerdings, dass es nun um 55 Prozent mehr Schüler mit nicht-deutscher Muttersprache gibt (SJ 2009/10: 21.581; SJ 2022/23: 33.521; +11.940 bzw. +55,32 %). Mittlerweile hat knapp jeder dritte Schüler in OÖ keine deutsche Muttersprache (33.521 von 111.241)“, bezieht sich Klubobmann Mahr auf aktuelle Zahlen der Bildungsdirektion OÖ zu den allgemeinbildenden Pflichtschulen (kurz: „APS“; Volksschule, Mittelschule, Sonderschule und Polytechnische Schule).

„Im Zentralraum liegt der Anteil an Schülern mit nicht-deutscher Muttersprache sogar schon bei über 60 Prozent (Linz: 63 %, Wels: 70 %). Im Vergleich zum Vorjahr gibt es heuer 2.230 mehr Schülern mit nicht-deutscher Muttersprache (SJ 2021/22: 31.291; SJ 2022/23: 33.521)“, vergleicht Klubobmann Mahr die Zahlen der Schuljahre 2021/22 und 2022/23.

Einen eklatanten Anstieg gab es vor allem bei den außerordentlichen Schülern nicht-deutscher Muttersprache mit besonderem Deutschförderbedarf, die dem Unterricht nicht ausreichend folgen können. Diese Gruppe ist um knapp 30 Prozent gewachsen (SJ 2021/22: 6.392; SJ 2022/23: 8.245; +1.853 bzw. +29 %). In den Mittelschulen hat sich der Anteil mehr als verdoppelt (SJ 2021/22: 578; SJ 2022/23: 1.313; +735 bzw. +127 %)“, führt Klubobmann weiter aus.

FPÖ-Forderung: Verpflichtendes zweites Kindergartenjahr

„Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, dass wirksame Maßnahmen zum raschen Erlernen der deutschen Sprache unabdingbar sind. Darum beharren wir etwa auch darauf, in Pflichtschulen Deutsch als allgemeine Umgangssprache einzuführen“, erneuert Mahr die freiheitliche Forderung nach Einführung der Schulsprache Deutsch und verweist auf das präsentierte Rechtsgutachten, das die Möglichkeit der Umsetzung belegt.

„Erfreulich ist, dass durch die freiheitliche Regierungsverantwortung im Nachbarbundesland nun auch in Niederösterreich erste Schritte in diese Richtung gesetzt werden. Noch wichtiger wäre es, dass auf Bundesebene endlich Bewegung in die Sache kommt. Denn dort befinden sich die ausschlaggebenden Schalthebel“, betont Mahr.

Neben sprachfördernden Maßnahmen an der Schule ist es für Mahr auch notwendig, bereits vor dem Schuleintritt anzusetzen: „Wenn Kinder mangelnde Deutschkenntnisse aufweisen, soll dem in einem zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr entgegengewirkt werden. Damit soll ein möglichst reibungsloser Start in die schulische Bildung gelingen.“

*SJ = Schuljahr