LAbg. Ratt: Heimatstipendium für Ärzte endlich umsetzen!

FPÖ zeigt auf: 40 Prozent der Absolventen verlassen Österreich nach Medizinstudium

„Besonders brisant ist die Lage in Oberösterreich bei niedergelassenen Allgemeinmedizinern. Derzeit ordinieren in unserem Bundesland 711 Hausärzte. 286 davon erreichen in den nächsten zehn Jahren ihr Pensionsantrittsalter. Das sind rund 40 Prozent aller Hausärzte. Eine Nachbesetzung offener Kassenarztstellen wird immer schwieriger, wie die Statistik der Ärztekammer zeigt“, sagt der freiheitliche Gesundheitssprecher, LAbg. Walter Ratt, bei der heutigen Sitzung des Oö. Landtags zu einem von der FPÖ initiierten Antrag an den Bund zur Schaffung eines „Heimat-Stipendiums“ für Medizinstudenten, der im Laufe des Nachmittags –aller Voraussicht nach einstimmig – beschlossen wird.

Rund 40 Prozent der Mediziner verlassen nach ihrem Abschluss Österreich. Hier wurde zu lange tatenlos zugesehen, so Ratt: „Um die gesundheitliche Versorgung in Österreich nachhaltig sicherzustellen, fordern wir ein Heimatstipendium für Medizinstudenten. Dabei sollen sich angehende Mediziner nach erfolgter Ausbildung verpflichten, mehrere Jahre in Österreich versorgungswirksam tätig zu werden. Dieses Stipendium ist auch im Programm der schwarz-grünen Bundesregierung als Ziel definiert und soll nun endlich von Minister Anschober umgesetzt werden“, stellt Ratt klar und zeigt dringenden Handlungsbedarf auf. „Immerhin dauert die Ausbildung zum Arzt in Österreich zwischen zehn und zwölf Jahre. Nach dem sechsjährigen Studium werden Allgemeinmediziner vier und Fachärzte sechs weitere Jahre fachspezifisch ausgebildet.“

„Darüber hinaus wollen wir erneut aufzeigen, dass nur 75 Prozent der Studienplätze in Österreich für unsere Staatsbürger vorgesehen sind. Im Endeffekt verringert sich dieser Wert sogar noch auf 61,5 Prozent, da einige Personengruppen aufgrund internationaler Verträge Inländern gleichstellt‘ werden. Die Bundesregierung soll sich hier mit der EU auf eine neue Quotenregelung bei den Medizinstudienplätzen in Österreich einigen. Derzeit sind 20 Prozent für EU-Bürger und fünf Prozent für Drittstaatsangehörige vorgesehen. In Anbetracht des drohenden Versorgungsengpasses soll hier eine Österreich-Quote von 90 Prozent angestrebt werden“, so LAbg. Walter Ratt abschließend.