Integrationsbericht 2019: Manches erreicht, vieles versäumt

Fangen wir mit den wesentlichen Fakten des neuen Integrationsberichts an: 26 % der Schüler verwenden Deutsch nicht als Umgangssprache, in Wien sind es schon 52 %.  In Österreich ist der Anteil dieser Schüler im Vergleich zum EU-Schnitt überproportional hoch.

Über 8.000 Schüler im Schuljahr 2017/18 an den Neuen Mittelschulen und den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) benötigten eine Sprachförderung. Das bedeutet, dass diese Schüler während der Volksschulzeit keine ausreichenden Deutschkenntnisse erwerben konnten. Wer dem Unterricht nicht folgen kann, hat keine Chance auf Ausbildung und Beruf, kurz gesagt: keine Chance auf eine Zukunft.

So kann das nichts werden mit erfolgreicher Integration.

Und Integration, so wie ich sie verstehe, ist sicher nicht eine Bringschuld der Österreicherinnen und Österreicher. Es ist eine Bringschuld jener Menschen, die bei uns leben wollen. Dazu gehört auch das (erfolgreiche) Bemühen, die deutsche Sprache zu erlernen. Bevor das nicht erreicht ist, müssen wir über den Slogan „Integration durch Leistung“ erst gar nicht reden. Denn dieses Problem trifft auch einheimische Kinder: Wer will schon seine Kinder in eine Volksschule schicken, an der die Mehrzahl der Schüler dem Unterricht gar nicht folgen kann und die Bildung und die Zukunftschancen der eigenen Kinder auf der Strecke bleiben könnten?

Dass österreichische Kinder deswegen viel häufiger in kostenpflichtige Privatschulen geschickt werden als früher, ist bereits Realität.

Die Versäumnisse der letzten Jahre lassen sich nicht so leicht aufholen, das ist schon klar. Aber die freiheitliche Politik weist den Weg in die richtige Richtung. Deutsch zu erlernen ist die Basis für erfolgreiche Integration. Das muss uns allen klar sein..

Deshalb: Deutschpflicht in der Schule, auch in der Pause! Der Integrationsbericht bestätigt leider, was wir immer schon bemängelt haben: Zu wenige Kinder nichtdeutscher Muttersprache bedienen sich im privaten Umgang der Unterrichtssprache. So wird der Spracherwerb ad absurdum geführt. Gerade deshalb ist es wichtig, die Kinder nachhaltig zu ermutigen, auch außerhalb des Unterrichts Deutsch zu sprechen. Weiterhin muss Deutsch natürlich auch Voraussetzung sein, um eine geförderte Wohnung zu bekommen. In Oberösterreich ist das die Realität. Denn Integration ist eine Bringschuld. Fordern wir sie ein.