Das Wegsehen hat ein Ende

Unter der Aufsicht von Betreuern kam es in einer Einrichtung für Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen (früher hat man „Schwererziehbare“ gesagt) zu unfassbaren Zuständen. Die eigentliche Aufgabe des Mopäd in Wels wäre gewesen, diesen Jugendlichen zu helfen, trotz schwerer Kindheit, ein geregeltes Leben zu starten. Stattdessen kamen nun in Folge einer polizeilichen Hausdurchsuchung bedenkliche Zustände zu Tage. Berichten zufolge haben Drogenhunde dort Marihuana-Rückstände und entsprechende Utensilien gefunden. In den Zimmern traf die Polizei auf schlafende Jugendliche, von denen der Großteil schulpflichtig gewesen sein soll. Die pädagogischen Bemühungen haben hier offensichtlich versagt.

6.000 EUR pro Jugendlichen

Die Betreuer waren schlichtweg überfordert, oder schlimmer noch, wollten keinen „Druck ausüben“ – bei solchen Wortspenden geht mir persönlich die Hutschnur hoch. Von einer geförderten Einrichtung, die pro zu betreuenden Jugendlichen 6.000 EUR von der öffentlichen Hand erhält, erwarte ich mir professionelles pädagogisches Verhalten und kein Wegsehen. Da diese unzumutbare Kuschelpädagogik leider auch von der zuständigen Sozial-Landesrätin Gerstorfer offenbar wohlwollend geduldet wurde, habe ich die Vorfälle in dieser Einrichtung zum Thema im Landtag gemacht und zum Gegenstand einer Anfrage an Frau Gerstorfer. Im Gegensatz zu ihr bin ich nämlich schon der Meinung, dass es bei der Erziehung durchaus sinnvoll ist, klare Grenzen aufzuzeigen und dies auch bei Nichteinhaltung zu sanktionieren. Was bitte, soll denn aus Jugendlichen werden, die ohnehin schon keinen guten Start ins Leben hatten, wenn man ihnen alles durchgehen lässt?

Ich kann und ich will hier nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen. UND ich will auch genau hinschauen, ob es noch weitere Einrichtungen mit ähnlichen Problemfällen gibt. Das Wegsehen hat ein Ende. Das ist konsequente Jugendarbeit – zum Wohle der Jugendlichen.